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Bücherwurm - Frühling 2008 |
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Katja Lange-Müller
Böse Schafe
West-Berlin im Jahr 1987, kurz vor der Wende: Soja, gelernte Setzerin, Republikflüchtling, Aushilfsblumenhändlerin mit weitem Herz, trifft Harry, groß, frei, mit abgründiger Vergangenheit und düsterer Zukunft - und fortan teilen sie ein gemeinsames Schicksal. Geblieben ist ein Schulheft mit undatierten Einträgen, genau neunundachtzig Sätze, in denen Harry festhielt, was ihn beschäftigte, während er mit Soja zusammen war. Vieles kommt vor, eine fehlt: Soja. Jahre später macht sie sich daran, die gemeinsame Geschichte zu erzählen und die Leerstelle zu füllen, die Harry hinterließ. Sie erinnert sich an den Mann, der sie durch seine Entschiedenheit beeindruckt, gleich anfangs mit einem Geschenk verstört und ihr Herz mit einem Kinderkuss erobert hat - und um den sie sich fortan nach Leibeskräften und wider alle Vernunft bemüht.
Die Geschichte zweier Aussenseiter; Soja jene, die liebt und um jeden Preis helfen will, Harry, der Junkie, ein Wirrer volle Versprechen, die er allesamt nicht einhält. Eine Liebesgeschichte, manchmal fast wie im Märchen, doch mit einem bösen Ende für beide: Soja fühlt sich betrogen, weil sie sich nicht in der Hinterlassenschaft ihrer grossen Liebe findet und Harry stirbt als eines der ersten Aidsopfer in einer Zeit, in der Infizierte wie Pestkranke im Mittelalter gemieden wurden. Und trotzdem nicht einfach ein trauriges Buch!
Bücherwurm, März 2008
Guillermo Martínez
Der langsame Tod der Luciana B.
Ist ein virtuoser Kriminalschriftsteller auch ein perfekter Mörder? Als der argentinische Schriftsteller eines Abends die Tür öffnet, traut er seinen Augen nicht: Vor ihm steht Luciana, seine ehemalige Sekretärin. Aus der einstmals so attraktiven jungen Studentin ist eine totenblasse, ausgemergelte, ältliche Frau geworden. Noch unglaublicher sind die Ereignisse der vergangenen Jahre, von denen ihm Luciana erzählt: Zuerst ertrank ihr Verlobter auf rätselhafte Weise beim morgendlichen Schwimmen im Meer, dann starben ihre Eltern an einer Pilzvergiftung, und schließlich wurde ihr Bruder bei einem Raubüberfall brutal ermordet. Für Luciana gibt es dafür nur eine Erklärung: ein Rachefeldzug von Kloster, dem berühmten Kriminalschriftsteller, für den sie jahrelang gearbeitet hat und dessen erotische Avancen sie stets abgewiesen hatte...
Wer kennt die Situation nicht: Die eine Person erzählt dies, eine andere die genau gleiche Sache aus einer ganz anderen Perspektive. Jeder glaubt entschlossen an seine Wahrheit, versteht nicht, dass der Zuhörer nicht ebenso entschlossen glaubt, was doch offensichtlich ist. Ein Krimi über die Wahrheit, die nicht existiert – am allerwenigsten in der Kriminalistik. Was zuerst einmal nach einem Gag aus der postmodernen Trickkiste klingt, hat Martínez raffiniert umgesetzt. Atmosphärisch dicht hat er eine spannende Geschichte komponiert - die für den Leser zugleich zu einem Vexierspiel wird. Dieser weiß schließlich nicht mehr, wer gut und böse ist. Realität und Fiktion bleiben offen - bis zur letzten Seite.
Bücherwurm, März 2008
Wlodzimierz Odojewski
Ein Sommer in Venedig
Marek träumt davon, in den Ferien nach Venedig zu fahren. Das hatte Mama ihm versprochen. Aber der Sommer 1939 hält andere Überraschungen für ihn bereit. Er bleibt in Polen - und erlebt er eine Reise, die das echte Venedig an Wundersamem, Überraschendem, Poetischem bei weitem übertrifft. Anstatt nach Venedig wird Marek überraschenderweise zu seiner Tante Weronika geschickt, aufs Land in eine Jugendstilvilla, umgeben von Obstbäumen und einem verwunschenen Garten. Eines Tages entdeckt Marek im Keller des Hauses eine Wasserpfütze, die sich rasch vergrößert. Kein Zweifel, eine Thermalquelle! Seine Lieblingstante Barbara greift die Idee prompt auf… Während draußen vom strahlend blauen Himmel die ersten Bomben fallen, taucht Marek ein in eine Phantasiewelt, ohne zu ahnen, dass sie das Ende seiner Kindheit bedeutet.
Ein kurzer, poetischer, bezaubernder und melancholischer Roman einer Kindheit, die jäh und brutal endet. Odojewski gelingt es meisterhaft, die nebulös bedrohlichen und verstörenden Vorgänge aus der Perspektive eines Neunjährigen zu erzählen. Es ist einen sinnlich - schöne Welt, in die Marek eintaucht... wäre da nicht der immer lauter werdende Donner, der aus der Ferne in die Idylle dringt. So entwirft der Roman die tragikomische Reise, die ganz anders verläuft, als sie für den Jungen aus gutem Hause vorgesehen war. Odojewski rutscht dabei nie ins Sentimentale, die Poesie besteht neben dem Grauen.
Bücherwurm, April 2008
Jan-Philipp Sendker
Das Flüstern der Schatten
Paul Leibovitz hat sich seit drei Jahren komplett zurückgezogen - seit dem Tod seines Sohnes. Der Vater kann den Tod seines Kindes nicht akzeptieren. Er versucht durch seinen eigenen Stillstand die Erinnerungen an den achtjährigen Justin lebendig zu erhalten. Erst als er zufällig die Amerikanerin Elisabeth Owen kennen lernt und diese sich dann Hilfe suchend an ihn wendet, weil ihr Sohn in China verschwunden ist, kann sich Paul ihr nicht völlig verschließen, weil er ihren Schmerz so gut kennt.
Nun werden immer neue Geschichten aufgeblättert. Der chinesische Kommissar David Zhang ist ein langjähriger Freund von Paul. Er ermittelt in dem Mordfall auch noch weiter, als innerhalb kürzester Zeit ein Täter gefunden wird. Die Lösung erscheint ihm zu glatt und parteikonform und es zeigt sich, dass der Arbeiter, der den amerikanischen Fabrikbesitzer erschlagen haben soll, ein Alibi besitzt.
Eine Leidens- und Liebesgeschichte, ein Kriminalroman und eine Erzählung in bester Reportagemanier über die rasante wirtschaftliche Entwicklung in China und ihre Hintergründe - dies und noch viel mehr verbirgt sich in dem Buch "Das Flüstern der Schatten". Der zweite Roman von Jan Philipp Sendker spielt im heutigen Hongkong und der angrenzenden Provinz Guangdong, die gekennzeichnet ist von dem chinesischen Wirtschaftsboom.
Bücherwurm, April 2008
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Tel.: +41 (0)71 411 10 26
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